Viele Landwirte protestieren ab dem heutigen Montag in einer Aktionswoche gegen geplante Subventionskürzungen, die im Zuge der Haushaltssanierung beschlossen wurden. Der Bauernverband will mit vielen bundesweit geplanten Aktionen dafür sorgen, dass die geplanten Kürzungen beim Agrardiesel nicht zum Tragen kommen.

An dieser Stelle möchten wir für Hintergrundwissen sorgen. Im Moment zahlen Verbraucher ca. 47 Cent Steuern pro Liter Diesel. Diese Steuer dient dem Straßenerhalt und wird in die Instandhaltung und Reparatur der Straßen investiert. Wie alle anderen kaufen auch Landwirte ihren Diesel zu normalen Preisen an der Tankstelle oder bekommen den Diesel geliefert. Da die Landwirte aber 90 % ihrer Zeit auf dem Acker unterwegs sind und die Straßen nicht nutzen, können sie sich am Ende des Jahres ca. 21 Cent pro Liter Agrardiesel zurückerstatten lassen.

Die Mitglieder des BÖLW (Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft) erklären, dass der Aufbruch in den ökologischen Umbau der Agrarpolitik nicht funktionieren kann, wenn der Haushalt zulasten der Landwirtschaft saniert wird. Gestrichene Subventionen und Mittelkürzungen führen nur zu verminderter Wettbewerbsfähigkeit der (Bio-)Betriebe in den offenen Märkten. Die Umstellung auf ökologische Landwirtschaft kann nur dann funktionieren, wenn der Staat hilfreich zur Seite steht. Leider liegt bisher keine Alternative Technik vor, die es den Landwirten ermöglicht ihre Maschinen umweltschonender zu betreiben.

Der BÖLW fordert die Regierung auf, heimische und unverarbeitete Pflanzenöle von der Kraftsteuer zu befreien. Als alternativer Kraftstoff besitzt Pflanzenölkraftstoff pro Volumeneinheit in etwa die gleiche Menge an Energie wie Diesel und kann in speziell angepassten Dieselmotoren eingesetzt werden.

Wir unterstützen den Appell des BÖLW und stehen für einen Aufbruch der Landwirtschaft in einen umweltverträglichen, klimafreundlichen und wirtschaftlichen Landbau. Wir stehen für friedliche Demonstrationen ohne menschenverachtende und demokratiefeindliche Parolen und verurteilen Hass und Hetze sowie Angriffe auf Politiker.

Für weitere Informationen lesen Sie bitte weiter unter: https://www.boelw.de/news/keine-haushaltssanierung-auf-kosten-des-ueberfaelligen-oekologischen-umbaus-von-landwirtschaft-und-ernaehrung/