Ein vielseitiger Betrieb stellt sich vor 

Bevor Klaus und Andreas Engemann 1988 den elterlichen Betrieb übernahmen, existierte der Hof in Eissen schon seit dem 16. Jahrhundert.

Die Eltern bewirtschafteten den Hof als einen klassischen Gemischtbetrieb mit kleiner Viehwirtschaft und bauten Getreide an.
Nach dem Tod des Vaters 1974 wurde der Hof zunächst verpachtet.
Die Ausbildungsjahre verbrachten die Brüder auf anderen Betrieben unter anderem in Gütersloh und im Ruhrgebiet. So machte Andreas Engemann eine Ausbidung zum staatlich geprüften Landwirt und Klaus wurde Garten- und Landschaftsbauer mit unternehmerischem Schwerpunkt.

Andreas bekam 1986 die Möglichkeit eine Eiertour im Ruhrgebiet zu übernehmen. So verkaufte er im Direktvertrieb aus einem Lieferwagen in Dortmund verschiedene landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Eier, Kartoffeln und Wurst. Mit dieser Eiertour wurde der Grundstein zur Vermarktung von landwirtschaftlichen Produkten gelegt.

1988 kehrten die Brüder zurück auf den elterlichen Hof und die ersten Flächen wurden wieder aus der Pacht zurückgenommen um selbst Gemüse wie Salat, Erdbeeren und Kohlrabi für die klassische Direktvermarktung nach Biolandrichtlinien anzubauen. Schon jetzt zeichneten sich die beiden Betriebszweige heraus: Landwirtschaftliche Produktion und Vermarktung.


Die Eiertour wurde später aufgegeben. Die Brüder wollten keine konventionellen Produkte mehr verkauften und so wurde die klassische Eiertour an einen Mitbewerber abgebeben und die Bio-Kunden in Form einer Abokiste bedient. Das Einzugsgebiet erweiterte sich und so wurden kure Zeit später auch Herdecke und Hagen beliefert.

Aus der Abokistentour entwickelte sich die Idee eines Bioladens in der City und 1994 wurde der Hof Halden in Hagen gepachtet und auf einer 400 qm großen Verkaufsfläche erzeugerorientiert ökologisch angebaute Produkte angeboten. Zu Spitzenzeiten wurden neben dem "Hofladen in der Stadt" 500 Familien mit der Abokiste versorgt.

Der Betrieb entwickelte sich zu diesem Zeitpunkt auch auf der landwirtschaftlichen Seite schnell weiter. Es folgte eine neue Produktionslinie mit Pilzkulturen und zusammen mit Hubertus Fehring und Eberhard Weber ein Ackerbaubetrieb im Kyffhäuser-Kreis in Thüringen (Bioland-Kyffhäuser GbR). In den späten 90ern trennte man sich dann allerdings von den Direktvermarktungsaktivitäten im Ruhrgebiet, um sich mehr auf die beiden Hauptziele Handel und landwirtschaftliche Produktion konzentrieren zu können. Die regionalen Wochenmärkte wurden jedoch weiterhin beliefert.

Die wirtschaftlichen Aktivitäten wurden zu diesem Zeitpunkt spezifiziert und verlagerten sich auf den Großhandel, der sowohl Bioläden und auch den Naturkostgroßhandel bediente.

Mit dem Bio-Boom der späten Neunziger Jahre entwickelte das Biosortiment eine starke Sortimentstiefe auf dem Lebensmittelmarkt. Diese Entwicklung spiegelte sich auch auf dem Biolandhof wieder. 2000 wurde durch eine Beteiligung in der Slowakei die Eco-Farm-Nitra s.r.o. gegründet. Auf 420 ha wurden Weizen, Dinkel, Sonnenblumen, Erbsen und Ackerbohnen angebaut.

2003 kam es zur Aufteilung des Handelsunternehmens in die eigenständigen Bereiche Obst und Gemüsehandel auf der einen Seite und Getreidehandel (Gründung der Engemann GmbH & Co. KG)
auf der anderen Seite.

2005 folgte der Aufbau einer Chicoreézucht. In den Jahren 2007/2008 wurden aufgrund starker Nachfrage  kurzfristig Waren aus Nicht-EU Ländern importiert, jedoch richtete sich der Betrieb schon kurze Zeit später neu aus und der Warenimport wurde eingestellt. Der neue Fokus sollte auf regional erzeugten Produkten liegen und so wurde dieser Aspekt zu einem neuen Unternehmensziel.

Ein Brand der Wirtschaftsgebäude im Jahre 2008 warf die landwirtschaftliche Produktion zurück, doch das Unternehmen konnte sich relativ schnell davon erholen.

2013 gründete sich die Balkenhol-Engemann GbR, eine ursprüngliche Gärtnerei, in der nun auf ca. 4000 qm Gewächshausfläche vor allem Schnittlauch, Kräuter, Tomaten, Gurken und Feldsalat angebaut werden. 

2015 wurde eine Zusammenarbeit mit dem Bio-Obsthof Hegge GbR initiiert. Hier wird auf 45 ha Bioobst angebaut und auf 30 ha Ackerbau betrieben.